girl anachronism ..

die letzte woche hatte in etwa begonnen, wie die vorherige geendet hat.
sonntag abend im kino mit dem exkätzchen .. mich dabei im stillen und mit vorgehaltener hand über jedes zusammenzucken gefreut, aber natürlich brav auf abstand geblieben ["bitte net so schaun .. ich will dich nicht küssen müssen .. " hrhr .. ], danach ein total privates treffen mit jemandem, der eigentlich laut meinung der restlichen bevölkerung überhaupt kein privatleben haben sollte.
plus hund.
hyperaktiver terrorhund.

und die tage darauf viel zu viel unterwegs gewesen, wiederholt viel zu wenig geschlafen, die einzige ruhepause in der asservatenkammer im hinterzimmer der verführungsbar verbracht, viel zu viel gute musik gehört, viel zu viele menschen kennengelernt, viel zu brutal ein herz gebrochen, dafür tags zuvor von jemand anderem viel zu sehr um den verstand geküsst geworden.

und seit freitag bin ich zuhause, lieg nur rum und bin übertrieben familiär, lass mich von meinem vater fleischlos bekochen, von meinem psychopathenkitty abwechselnd umschleichen, um dann halb zu tode gebissen zu werden und warte, bis mein addict endlich nachhause kommt.

mein zeug steht bereits gepackt in der ecke, nur darauf wartend, wieder an den schauplatz des verderbens gebracht zu werden ..

und trotz allem fehlt mir etwas.
fehlt mir .jemand.
viel mehr, als ich es überhaupt zugeben würde.
aber ich bin zuversichtlich, was diese woche betrifft.
es ist viel zu lange her ..

vor mir - meine großmutter.
ihre brüste hat sie lässig auf der tischkante vor sich "abgestellt", in der einen hand eine zigarette, mit der anderen kratzt sie sich ständig am handgelenk. blutet.
links von mir - meine tante.
angeregt im gespräch, stellt fragen, die die anderen im ansatz beantworten und dann aber trotzdem mit mutantenmäßigen riesenschritten umgehen, um wieder auf etwas ganz anderes bezug zu nehmen.
rechts von mir - meine mutter.
in der rechten hand ihre kaffeetasse, im linken arm mich. liebe.
daneben - mein vater.
noch schlaftrunken, widerspricht ständig meiner großmutter, sagt ihr zweimal, dass das und das "gaaaanz anders" sei .. nur, um den bruchteil eines augenblicks danach doch mit "obwohl .. jetzt, wo du´s sagst" anzukommen. trinkt aus, nimmt die üblichen lebensmittel, die er "vergessen" hat, zu kaufen, mit und geht. typisch und genau deshalb so liebenswert.

und ich sitz in der mitte. über eine stunde lang.
sag kein wort.
sitz da, trink meinen kaffee und hör mir geschichten von leuten an, die ich nicht kenne. weiß jetzt zwar, dass irgendwer tot, irgendwer im gefängnis und irgendwer mittlerweile reicher erbe ist, hab mir allerdings weder die namen gemerkt, noch, warum meine leute diese menschen kennen.

ich hab meine entscheidung, auszuziehen, bislang keine sekunde bereut .. aber ich komme noch immer so verflucht gerne nachhause zurück.
ich muss überhaupt nichts sagen. ich muss nur dort sitzen.
neben meiner mutter, die zwischen den ganzen lästereien und dem warmhalten der gerüchteküche immer wieder meine hand nimmt, um darauf herumzutätscheln.

ich liebe sie.
alle.

"was is jetzt mit dir und ihr?"
"nix .. "
"vorbei?"
"vorbei!"
"mh .. mir war sie eh nie sonderlich sympathisch."

manchmal bedarf es nicht vieler worte ..

[wobei ich mir ja schon die frage stelle, warum man jemandem das nicht sagt, .während. er in einer beziehung ist. erst die meldung gestern, dass wir "ja sowieso überhaupt nicht" zusammengepasst hätten und heute dann das. hellouuuuu? aufrichtige und ehrliche meinungskundgebung, anyone?]

die kämpfe, in denen ich mich gerade befinde, muss ich alleine austragen.
dessen bin ich mir durchaus bewusst.

aber ich hätte zumindest gerne einen fahnenträger.

freiwillige vortreten!

linker fuß .. rechter fuß .. linker fuß .. rechter fuß
nur nach vorne .. nicht zurück ..
dabei mit den gedanken einmal südwestlich, zweimal im nordosten.

und plötzlich steht man um ein uhr früh bei gefühlten hunderttausend minusgraden am steg über dem schönsten see der welt [zumindest auf jeden fall an diesem abend], stammelt wirre sätze vor sich hin und macht siebenmal hintereinander auf den wunderbaren sternenhimmel aufmerksam.

zum glück war da der hund.
wir wären sonst zu lange stehen geblieben.

~x y z ~ sagt:
ich werde in zukunft nicht mehr auf deine pinnwand gehen. das ist besser .. das tut nur weh.


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123 sagt:
ich hab letzte nacht deinen blog gelesen. also so richtig. und jetzt weiß ich auch, warum ich nicht mehr draufgehen wollte.


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[sinngemäß wiedergegeben, ich bin nämlich zu dämlich, meine nachrichten automatisch zu archivieren .. jedenfalls fanden beide gespräche gestern in einem zeitabstand von ca. zwei stunden statt .. ]



"altes" leben vs "neues" leben


man kann menschen auswechseln ..
.. aber gewisse umstände .. situationen .. problemstellungen, mit denen ich konfrontiert werden kann, werden sich wohl nie ändern.

ich wohne seit nunmehr theoretisch [weil schlüsselübergabe] montag und praktisch [weil einzug mit fast dem ganzen drum und dran, ausgenommen tragischerweise einer gabel .. ( ò_ó)] dienstag wieder dort, wo ich zwei jahre lang während meiner lehrzeit gewohnt habe.

primärer auslöser dafür war die tatsache, dass sich damit der weg ins büro von 60 km auf weniger als zehn reduziert, was morgens einer zeitersparnis von rund einer halben stunde entspricht.
was ich allerdings bei meiner überlegung nicht bedacht hatte, war, dass sich nicht nur der weg zur arbeit, sondern auch die diversen wege in die diversen bars hier verkürzen .. so, wie ich es aus meiner lehrzeit eigentlich nur zu gut in erinnerung haben sollte.

dementsprechend wurde aus meinem vorhaben, viel mehr zu schlafen, als ich es gewohnt bin, zumindest letzte woche schonmal nix.
ebensowenig wie aus dem plan, mich nach der arbeit hier zurückzuziehen und mich ganz klischeemäßig broken-hearted-like noch einige zeit lang für den rest der welt wegzusperren.
mh .. und dem alkohol, dem ich seit fünf jahren abgeschworen hatte, wollte ich eigentlich ja auch weiterhin fernbleiben ..

tjahaa .. wie auch immer .. alles recht erfolglos, was diverse vorsätze betrifft.
aber trotzdem konnte ich letzte woche eine unmenge an erkenntnissen gewinnen .. rückfall in alte verhaltensmuster ahoi!

meine augen sind viel zu schön, ich riech viel zu gut, bin sowieso viel zu süß, aber ob ich mich auch noch melden werde, wenn ich nüchtern bin, lässt man dahingestellt.

"sonntag abend?"
"sonntag abend!"
"sicher .. ? auch, wenn du nüchtern bist? sonntag abend?"
"sonntag abend .. !"

das ende vom amaretto- und spritzweingeschwängerten lied:
ich hab mich gemeldet.
als ich nüchtern war.
aber sonntag abend muss wohl noch warten.

und bis dahin vergehen mit sicherheit noch so einige, viel zu lange, viel zu vorsatzsprengende nächte ..

.. wie aufregend. alles. \( ^-^)/

.. und manchmal sagt das studivz richtig kluge dinge:



"Fröhlichkeit ist nicht die Flucht vor Traurigkeit, sondern der Sieg über sie."

entzücken, erregung, bezaubern und diverse andere wohlgefühle .. ekel, eifersucht, wut, aggression und der eine oder andere mordgedanke.

es ist erstaunlich, wieviel simple aneinanderreihungen diverser worte in einem auslösen können ..

dieser tage herrscht in mir ein ständiges auf und ab .. meine emotionen wechseln sich beinahe im sekundentakt einander ab und scheinen sich ständig um die vorherrschaft prügeln zu wollen.

nur eine frage der zeit, bis sich der emotionsringrichter entscheidet, das ganze zwecks gefühlswirrwarrknockout auszuläuten ..

... in der zwischenzeit werd ich hier weiter meine pläne schmieden.
für die nächsten tage.
für die nächsten wochen.
für den valentinstag.
für märz.
für den umgang mit jmd, der meint, er hätte mich noch immer unter kontrolle.
für den umgang mit denen, die sie wirklich haben.
für die weltherrschaft.

so viele pläne .. für einen einzigen, 1.58 meter kleinen menschen .. wooohoooh .. \( ^-^)/