leben in stereo. mono nicht möglich.

wir als diese absolut eigenartige form von lebewesen leiden ja zu einem beachtlichen teil an diesem irren wahn, unser jeweiliges gegenstück finden zu müssen, um auf alle zeit glücklich und zufrieden zu sein [oder unseren mitmenschen genau das vorzugaukeln], eine familie zu gründen, einen baum zu pflanzen, ein haus zu bauen [alternativ mit hunde- oder katzentier, um das glück perfekt zu machen] und irgendwann runzlige hand in runzliger hand gemeinsam friedlich ins jenseits zu entschwinden.

nie ist mir das so aufgefallen, wie in dieser jetzigen zeit.

da hab ich diese freundin, die seit bald zwei jahren single ist, sich diesen sommer von einem kerl das herz berühren, stehlen und zerquetschen hat lassen und seitdem gott und die welt verflucht und immer noch hofft, ER möge auf seinem tollen, weißen ross daherreiten, sie zu sich ziehen, um mit ihr dem sonnenaufgang und der ewigen liebe entgegen zu verschwinden.
aber das wird er nicht. und dessen ist sie sich wohl bewusst.
und trotzdem jammert, heult und prügelt sie sich selbst immer tiefer ins selbstmitleid und vergisst dabei vollends, was für ein toller mensch sie ist. und wieviel mehr als ein links liegen gelassener sommerflirt sie für jemand anderen sein könnte.

dann hab ich diese andere freundin, die auf alles anspringt, was einen schwanz hat. die sämtliche moralvorstellungen und [meiner meinung nach sich selbst] über bord geworfen und sich für diesen so tollen, neuen, aufregenden weg zu leben entschieden hat.
und ganz tief drinnen geht es immer nur noch um das eine.
unerfüllte liebe.
das, was sie von den 2-3 leuten, von denen sie es WIRKLICH haben will, nicht bekommt, holt sie sich in form von achsotoller fleischlicher lust ins haus und wichst und vögelt sich so durch ihre selbstgebastelte kartenhauswelt und übersieht dabei, wieviel mehr als ein fickfetzen und onenightstand sie für jemand anderen sein könnte.

und dann ist da noch sie, die seit drei [?] jahren in festen händen und festgefahrenen lebensweisen ist. die im grunde mittlerweile auf einem riesigen müllberg, der sich "beziehung" schimpft steht und zu feig dazu ist, den weg nach unten zu nehmen.
schwört anderen die große liebe, springt [sprang?] fröhlich immer wieder auf die seite, lässt sich zuhause mund und verhaltensweisen verbieten und pocht vor anderen immer noch darauf, dass sie die perfekte beziehung führt. dass sie alles im griff und unter kontrolle hat und es scheint, als würde sie das genau so lange so weiterführen, bis sie von dem ganzen dreck und dem ganzen müll verschlungen und wirklich zu boden gerissen wird. und dabei übersieht auch die, wieviel mehr als verschwendete zeit sie für jemand anderen sein könnte.

natürlich nehm ich mich von dem ganzen beziehungs- und heile welt dilemma nicht aus. wer diese meine schreiberei seit ihren tollpatschigen anfängen verfolgt, weiß, dass das schon sehr auffällig an ironie kratzen würde.
ich war vor dem jetzigen herzensmenschen ein halbes jahr "allein" und das zum teil sehr gerne, aber irgendwann fand ich mich an dem punkt wieder, an dem alles sinnlos und nicht lebenswert erschien, weil mir der richtige partner an meiner seite fehlte.
und ich hab gesucht, obwohl ich doch natürlich immer nur gefunden werden wollt.
und was früher sinnlos und zum in die tonne treten war, ist jetzt großartig und liebenswert, weil sie, die eine jenige welche, da ist.

verrückte welt.
verrückte, dumme dumme menschen.

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