Donnerstag, 29. Januar 2009

russian roulette

mein ehemaliges lehrlingsungeheuer feierte gestern seinen 21. geburtstag.
und weil nachhaltigkeit und vorgetäuschte sympathie in meinen selbstbestimmten kreisen groß geschrieben wird, hab ich die meute natürlich um mich gescharrt und wir haben uns eine wundertolle geburtstags-sms ausgedacht, unter die ich die namen aller, die in der zeit, in der wir untätig herumlungerten uns die kreativen köpfe zerbrochen haben, an uns vorbeirannten, nach den unsrigen hingebastelt hab, um es so aussehen zu lassen, als würden ganz viele menschen an die dahingeschiedene ehemalig wertvolle kollegin an ihrem großen tag denken.

und es kam keine antwort.
über stunden haben wir gewartet, haben zumindest mit einem klitzekleinen dankeschön gerechnet und es kam keine antwort.
drecksluder.

ich hab, zugegenermaßen, ein klein wenig angst vor den nächsten wochen.
am meisten eigentlich vor der kommenden und der praktikantin, die mit ihr angeschwemmt wird.
als ich damals, vor tausend jahren, meinen gehörlosen praktikanten mein leibeigen nennen durfte, dachte ich schon, ich würd damit an meinen grenzen kratzen, aber ich glaube, die nächste woche übertrifft das ganze noch einmal um ein vielfaches.
ich zermarter mich und mach dasselbe mit der persischen prinzessin und mir fällt ums verrecken nicht ein, wie ich eine blinde 14-jährige eine woche lang täglich acht stunden beschäftigen soll.

ja, natürlich hat man mir einen assistenten angeboten, der dann eine stunde täglich vorbeischaut und uns "unterstützt", aber ob das das dilemmakraut auch nur ansatzweise verfetten würde, bleibt dahingestellt.

und die haltung, an der ich mich zurzeit festklammer und die mich immer wieder dahingehend bestätigt, darüber "morgen" nachzudenken, macht mir die situation und die herannahende halbpanik nicht leichter.

wie auch immer .. ich bin die letzten tage zu der wunderbaren erkenntnis gelangt, dass genugtuung nicht immer gut und rache nicht immer süß, sondern durchaus kotzbitter sein und einem gehörig das dasein verhauen kann.

aber wenn die situation zu heikel wird und mit zu hohem suizidpotenzial hinter jeder ecke lauert, leg ich mich einfach hin und vergrab mich in der schillernd bunt und wirren omnipräsenz von pushing daisies.
so geschehen gestern abend und heute beinahe den ganzen tag über.

und der eingebaut hinterlistige verdrängungsmechanismus macht einmal das richtige -
- mich dazu zu bringen, .darüber. "morgen" nachzudenken.

Ned: You're the only one for me.

Chuck: I know you feel that now, but there are things you want, there's things we both want.

Ned: So? Everyone wants stuff.
We wake up everyday with a list of wishes a mile long
and maybe we spend our lives trying to make those wishes come true,
but just because we want them doesn't mean we need them to be happy.


Chuck: What do you need to be happy?

Ned: You.





[DICH.
und ich hab mir letzten endes dann doch neue piercingstecker besorgt.]

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